Licht und Schatten

Dass die HSG der stärkste Gegner der Liga werden dürfte, war in Anbetracht der vorherigen Spielergebnisse des Gegners abzusehen. Denn wie sich zeigte, fielen diese zurecht hoch aus und auch hier spricht das Ergebnis eigentlich für sich. Doch ganz so einfach lässt sich dieses Spiel auch nicht beurteilen. Denn in den “guten” Phasen des MHV konnten sich die beiden Mannschaften, trotz kurzfristiger Erkrankung des Schweinfurter Mittelmanns, ein gutes Spiel liefern. Die Abwehr stand streckenweise sehr viel besser als an anderen Tagen und insbesondere Matteo scheint endlich auch in der Abwehr auf der Mitte anzukommen. Diese Momente, in denen die 3-2-1 so gespielt wurde, wie es sich gehört, kann man durchaus als etwas Positives mitnehmen. Auch der Angriff war im Großen und Ganzen nicht das Problem, obwohl dem einen oder anderen ein wenig mehr Training gut zu Gesicht stünde.

Das Problem waren leider die vielen vielen Ballverluste und individuellen Abwehrfehler, die sich über das ganze Spiel hinweg zeigten. Mal pennt einer auf Außen und fällt auf eine plumpe Passtäuschung rein, mal fängt jemand einen Ball raus, nur um ihn gleich wieder zurückzugeben und zum Abschluss wird dann auch noch viel zu zaghaft hingelangt. Diese Liste ließe sich lange fortführen und zeigt, dass es gegen eine schnell spielende und körperlich eher überlegene Mannschaft einfach noch an Souveränität mangelt, wie sie die HSG gezeigt hat. Da wäre es wohl wichtig auch in den anderen Spielen mal durchgehend konzentriert zu bleiben, aber das ist vermutlich Wunschdenken des Trainers. Was aber wirklich das größte Problem war, war das miserable Rückzugsverhalten, denn gefühlt die Hälfte der gegnerischen Tore wurden aus der ersten oder zweiten Welle erzielt, während die Schweinfurter manchmal körperlich und manchmal nur geistig irgendwo anders waren und sich dort mit Schiedsrichterentscheidungen oder dem Gedanken an die nächste Pause befassten.

Wobei es wie gesagt auch deutliche Steigerungen in einzelnen Bereichen gab, aber von Anfang an einem leichtfertig verursachten Rückstand hinterherzulaufen, schlägt nunmal irgendwann aufs Gemüt. Das Spiel hinterlässt einfach gemischte Gefühle, doch es ist das klare Ziel der MHV-Jungs, beim Rückspiel im März ein besserer Gegner zu sein. Aber nächste Woche steht erstmal Giebelstadt auf dem Plan.