Eindeutiger Derbysieg für die MHV-Damen dank einer starken Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit

Nach dem sehr starken Auftritt vor einer Woche gegen die SG TG/ETSV Würzburg ging es am vergangenen Sonntag für die MHV-Damen zum TSV Pfändhausen. Das Lokalderby war auch schon das letzte Auswärtsspiel für die Schweinfurter Damen gewesen, denn die letzten vier Saisonspiele sind nun alles Heimspiele. Dass die Spiele gegen den TSV nie einfach sind, war den Gästen schon vor dem Spiel klar und das bestätigte sich dann insbesondere in den ersten 30 Minuten.

Zu Beginn lief vieles positiv für den MHV und so konnte sich das Team dank eines Tores von Lea Stolz nach 12 Minuten auf 3:6 absetzen. Gegen die 5:1 Deckung des Heimteams hatte der MHV-Angriff aber dauerhaft seine Probleme. Insbesondere beim Spiel in die Tiefe und dem Zusammenspiel mit dem Kreis fehlte in der ersten Hälfte noch die letzte Konsequenz, um die Angriffe erfolgreich abzuschließen.

Außerdem wurden Parallelen zu manch einem Spiel des DHB-Teams erkennbar, positiv wie auch negativ. Dies bezieht sich hierbei auf gut rausgespielte freie Würfe, die dann leider vorbeigeworfen wurden oder von der Pfändhäuser Torhüterin pariert wurden. Daneben waren die Schweinfurter Damen zu oft in der Abwehr den entscheidenden Schritt zu langsam, wodurch die Pfändhäuser Damen viele Torchancen bekamen. In Halbzeit eins wusste aber Julia Schirmer im Schweinfurter Kasten zu glänzen und konnte so schlimmeres beim Thema Gegentore verhindern.

Der TSV konnte in der ersten Hälfte die Vielzahl an technischen Fehlern im Schweinfurter Spiel aber auch nutzen und ging sogar zweimal in Führung (10:9/11:10). Diese Führungen konnten aber souverän von Nelly Pusch und Annika Roßberg ausgeglichen werden, wodurch es zur Halbzeit 11:11 stand.

Damit konnten die Schweinfurter Trainer nicht zufrieden sein. In der Halbzeit wurde klar angesprochen, dass in der zweiten Hälfte eine Leistungssteigerung hermuss, damit es zu keinem unnötig spannenden Kampf um die Punkte kommt.

Dies wurde auch direkt auf dem Spielfeld umgesetzt und in 69 Sekunden konnte sich der MHV durch zwei Tore von Lea Stolz und einem Tor durch Christin Kager auf 11:14 absetzen. Leider blieb es auch erstmal bei diesen spektakulären 69 Sekunden, denn es schlichen sich danach wiederholt Unkonzentriertheiten ein, wodurch es weiterhin ein enges Spiel war.

Auch drei schöne Tore von Nina Kager hintereinander konnten den Abstand nicht vergrößern. Die Abwehr stand zwar stabiler und aktiver als in der ersten Halbzeit, trotzdem fehlte in den entscheidenden Situationen die letzte Konsequenz, um das Gegentor zu verhindern. Beispielhaft hierfür war die 36. Minute, als Daniela Vogel einen Siebenmeter stark parieren konnte, der Abpraller aber beim Gegner landete. Der freie Nachwurf konnte auch noch spektakulär gehalten werden, doch auch diese Parade landete beim Gegner und so bestrafte Pfändhausen die Schweinfurter Fehler.

Doch dank weiterer guter Paraden kam der TSV nur noch ein letztes Mal dem MHV etwas näher, beim Stand von 15:17 (40. Min). In den darauffolgenden 10 Minuten machte der MHV Schweinfurt hinten die Schotten dicht und konnte – angeführt von Toren durch Christin Kager und Lea Stolz – einen 6:0-Lauf starten. Somit stand es 15:23 nach 51 Minuten und das Spiel war entschieden.

Die letzten Minuten wurden dann souverän vom MHV runtergespielt und damit das Ergebnis schöner aussieht, als das Spiel in Wirklichkeit war, machte Christin Kager mit einem Siebenmetertor in letzter Sekunde den 10-Tore Vorsprung perfekt.

Dieser Derbysieg kann in die Kategorie – ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss – eingeordnet werden. Es gilt aber auch anzuerkennen, dass solch ein hoher Arbeitssieg nicht selbstverständlich ist. Außerdem war es auch wieder schön zu sehen, dass wie bereits gegen Würzburg, die Youngster sich nicht von ihren Fehlern aus der Ruhe bringen ließen, sondern weiter alles gegeben haben und sich mit Toren und Vorlagen für ihre gute Leistung belohnt haben.

Zuletzt bedanken sich die MHV-Damen für die Vielzahl an Zuschauern und den starken Support der MHV-Fans. Außerdem geht ein Dank an Alexander Schmitt, der spontan als Schiedsrichter einsprang und die gewünscht neutrale Leistung zeigte.

Schon am nächsten Sonntag (17:00 Uhr) geht es für die MHV-Damen weiter. Dann empfängt das Team in der Alexander-von-Humboldt Halle den TSV Waigolshausen. Im Hinspiel Anfang Januar war viel Kampf notwendig, um die zwei Punkte in Waigolshausen zu gewinnen. Das Rückspiel wird sicherlich nicht einfacher, weshalb eine gute Trainingswoche zur Vorbereitung auf das Spiel nötig sein wird.

Für den MHV spielten:

Sonja Unger 4, Lea Stolz 6, Nelly Pusch 2, Kristina Herbst, Christin Kager 7 (2/2), Nina Kager 6 (2/2), Katrin Baumeister, Annika Roßberg 2, Pia Hergenröther 1 Julia Schirmer TW, Daniela Vogel TW

Torfolge TSV Pfändhausen vs. MHV Schweinfurt 09:

2:2; 3:4; 5:6; 6:7; 8:8; HZ: 11:11; 12:15; 15:17; 15:20; 15:23; 16:26; 18:28