Hohen Halbzeitrückstand gedreht – Hochspannender Auftaktsieg für das MHV-Damenteam

Fast hätte das Damenteam des MHV ein Spiel der Kategorie Pleiten, Pech und Pannen erlebt. Doch dank eines unbändigen Siegeswillens gab es statt der Pleite einen knappen Auswärtssieg. Als das Handballspiel der MHV-Damen gegen die SG TG/ETSV Würzburg beendet war, stand nämlich ein knappes 20:22 für den MHV Schweinfurt 09 auf der Anzeigentafel. Was für ein verrücktes, kämpferisches, aber von beiden Teams fair geführtes Handballspiel zu diesem Ergebnis führte, lässt sich selbst Anhand des Spielverlaufs nur erahnen.

Schon vor dem Anpfiff ging es hinter den Kulissen rund. Eineinhalb Stunde vor Abfahrt ereilten Schweinfurts Trainer Lukas Fiedler zwei krankheitsbedingte Absagen, was den Kader in der Breite schwächte. Glücklicherweise konnte mit Lea König spontan eine Spielerin nachnominiert werden, die in der zweiten Halbzeit dann auch ihren Beitrag zum Sieg leisten konnte.

Nach einem Sieg sah es insbesondere in der ersten Halbzeit nicht aus. Von Beginn an agierten die Schweinfurter Damen extrem aufgeregt und unsicher. Eine sehr hohe Zahl technischer Fehler und unvorbereiteter Würfe führten dazu, dass erst in der achten Spielminute Nina Kager das erste Tor für den MHV warf. Zu diesem Zeitpunkt hatte Würzburg bereits drei Mal getroffen. Das Spiel war auf beiden Seiten sehr zerfahren, doch die SG konnte sich auf 5:2 absetzten, der MHV aber postwendend durch Verena Höger auf 5:5 ausgleichen. Es entwickelte sich nun ein von Fehlern gezeichnetes Spiel auf beiden Seiten in dem sich keines der beiden Teams absetzten konnte, bis kurz vor der Pause. Die letzten fünf Minuten der ersten Hälfte gehörten den Gastgeberinnen, die sich von 9:7 auf 12:7 absetzen konnten. Eine noch höhere Führung konnte Julia Schirmer im Schweinfurter Kasten mit einigen guten Paraden verhindern.

Dieser Rückstand musste in der Pause erstmal verarbeitet werden. Die Trainer gaben dem Team das Ziel für den zweiten Spielabschnitt aus sich von Tor zu Tor wieder heranzuarbeiten. Auf diesem Weg sollte sich das Team auch nicht von kleinen Rückschlägen beeinflussen lassen, damit die Punkte doch noch mit nach Schweinfurt genommen werden können.

Nach dem Wiederanpfiff musste auch erstmal ein Rückschlag eingesteckt werden, Würzburg konnte sich in der 34. Spielminute auf 14:8 absetzen. Unbeeindruckt davon startete nun der MHV aus einer stark stehenden Abwehr und wichtigen Paraden von Daniela Vogel eine Aufholjagd, wodurch nach nur sieben weiteren Minuten der Anschlusstreffer zum 15:14 erzielt wurde. Plötzlich fingen sich die Gastgeber wieder und es entwickelte sich ein Handballkrimi, wie er nicht spannender hätte sein können. Bis zur 46. Spielminute konnte Würzburg die Schweinfurter Sieben immer mit ein bis zwei Treffern auf Abstand halten. In den folgenden fünf Minuten konnte das Spiel endlich gedreht werden. Nelly Pusch erzielte den Führungstreffer zum 18:19 und Christin Kager erhöhte danach auf 18:20.

Die letzten sechs Minuten boten den Zuschauern dann nochmals Höchstspannung, denn die Heimmannschaft gab sich noch nicht auf und konnte zwei Mal verkürzen, was die Gästetrainer 60 Sekunden vor Schluss zum Timeout bewegte. Nun waren noch genau 59 Sekunden zu spielen, der MHV hatte Ballbesitz und führte mit 20:21. Ein Tor würde den Sieg bedeuten, ein Ballverlust dem Heimteam die Chance auf den Ausgleich geben. Zum Glück konnte nun wiederholt Christin Kager den ganz wichtigen Treffer zur zwei Tore Führung erzielen, wodurch klar war, dass diese zwei Punkte auf dem Konto der MHV-Damen landen.

Der Jubel des gesamten Teams und der Fans war dementsprechend groß, da diese zwei Punkte noch von sehr großer Bedeutung im Kampf um den Aufstieg sein können. Einen Wehrmutstropfen gibt es leider bei diesem Sieg, Pia Schmitt verletzte sich in der zweiten Halbzeit am Knie und konnte nicht mehr weiterspielen. Der MHV wünscht dir gute Besserung und wir hoffen, dass es keine schwere Verletzung ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Spitzenspiel der Bezirksklasse Nord leider keinen Spitzenhandball zu bieten hatte. Dafür bekamen die Zuschauer zwei Mannschaften zu sehen, die sich durch intensive Abwehrarbeit den Sieg erarbeiten wollten und bei welchen jede Spielerin bereit war die Fehler der Mitspielerinnen auszubügeln. Solche Spiele erst zu drehen und am Ende noch zu gewinnen ist ein wichtiger Schritt, den das immer noch sehr junge Team des MHV Schweinfurt gemacht hat.

Nächste Woche geht es direkt weiter mit dem ersten Heimspiel der Saison, im Schweinfurter Derby ist der TSV Pfändhausen zu Gast. Dann ist es das Ziel die Anzahl der technischen Fehler drastisch zu reduzieren, um den MHV-Fans wieder den schönen Damenhandball der letzten Saison zu bieten. Anwurf ist am Sonntag (15.10.), um 17:00 Uhr, in der Alexander-von-Humboldt Halle.

 

Für den MHV spielten:
Sonja Unger 6, Lea Stolz 1, Pia Schmitt, Annika Roßberg, Isabell Rink, Nelly Pusch 1, Verena Höger 5, Lea König, Christin Kager, Nina Kager, Daniela Vogel TW, Julia Schirmer TW

Spielverlauf: SG TG/ETSV Würzburg vs. MHV Schweinfurt 09
3:0, 5:2, 5:4, 6:5, 9:7, HZ: 12:7, 14:10, 15:14, 17:15, 18:19, 19:20, 20:22